Eine Psychoanalyse (Analytische Psychotherapie) ist vielleicht das Passende für Sie, wenn Sie sich sehr gequält fühlen. Wohl in keiner anderen Therapie widmet sich der Therapeut seelisch einem anderen Menschen so sehr wie in dieser Art von Psychotherapie.
Neben der Psychoanalyse wird es Ihnen möglich sein, Ihr Studium, Ihren Beruf und Ihr Privatleben wie gewohnt weiterzuführen. Obwohl die Psychoanalyse zeitaufwendig ist, gewinnen Sie möglicherweise mehr Kraft, sodass Sie Ihre Zeit sinnvoller nutzen können.
Beziehung kann krank machen – Beziehung kann heilen
Psychisches Leben hängt immer mit Beziehung zusammen. Zwar können wir uns in vielerlei Hinsicht auch alleine helfen, z.B. durch Meditation, Bewegung oder Reisen, jedoch lassen sich schwere psychische Probleme häufig nur mit größter Mühe aus eigener Kraft bewältigen. Um sich irgendwann selbst helfen zu können, ist oft das Erleben einer therapeutischen Beziehung auf Zeit sinnvoll, die in mancher Hinsicht der frühen Mutter-Kind-Beziehung ähnelt.
Die frühen Beziehungs- und Körpererfahrungen mit Mutter, Vater, Geschwistern (oder auch fehlenden Eltern und Geschwistern) beeinflussen unser tägliches psychisches Erleben. Schwer auszuhaltende Zustände und überwältigende Angst sind oft ein Zeichen dafür, dass es nicht gelingt, einen beruhigenden und befriedigenden Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen. Sowohl andere Menschen als auch der eigene Körper wirken wie eine Bedrohung.
Diese Erfahrungen rühren oft aus traumatischen Erfahrungen, insbesondere im vorsprachlichen Bereich. Hier gibt es kaum bewusste Erinnerungen, doch in der Psychoanalyse kann in kleinen Schritten vieles rekonstruiert, neu belebt und zu eigen gemacht werden. So wird eine nachträgliche Verarbeitung möglich. Mithilfe neuer Erfahrungen im Miteinander lässt sich eine Sprache für die bisher unheimlichen und unverständlichen Zustände finden. Man kann dann darüber erzählen, sodass auch andere etwas mit dem eigenen Leid anfangen können. Psychoanalyse ist ein Weg, auf dem man herausfinden kann, was den freien Weg zur Beziehung bisher verhindert hat und wie man zueinander finden kann.
Psychoanalyse ist sowohl im Sitzen als auch im Liegen möglich. Das Liegen auf der Couch ermöglicht eine ganz besondere körperliche und psychische Erfahrung. Viele erleben das Zu-Zweit-Sein in einem Raum als unangenehm, ja gefährlich. Doch die Ängste und Körperbeschwerden können einen Sinn bekommen und mit der Zeit als weniger überwältigend erlebt werden. Bei frühen traumatischen Erfahrungen spielt der Körper, der sozusagen unsere „nächste Bezugsperson“ ist, eine besondere Rolle. Wenn wir eine sichere Bindung zu Mutter und Vater hatten, haben wir oft auch eine gute Beziehung zu unserem Körper. Hatten wir das nicht, ist das ungerecht. Und schmerzlich. Doch der Weg heraus kann weise machen und mit sehr befriedigenden Erlebnissen verbunden sein.
Um empfehle, sich neben der Psychoanalyse auch Körpererfahrungen ermöglichen, z.B. durch Yoga, Thai-Chi, Qi-Gong oder ähnliches. Die körperlichen Erfahrungen können besprochen werden. In der Psychoanalyse selbst finden keine körperlichen Berührungen statt.
Ich befinde mich am Ende meiner psychoanalytischen Weiterbildung, sodass ich bald auch gesetzlich Versicherte aufnehmen kann. Für Selbstzahler*innen: Eine Psychoanalyse mit drei bis vier Sitzungen pro Woche kostet ca. 14.000 Euro pro Jahr (100 Euro pro Sitzung), also in etwa so viel wie ein 10-wöchiger Aufenthalt in einer Privatklinik.