Eine Psychoanalyse (Analytische Psychotherapie) ist vielleicht das Passende für Sie, wenn Sie sich sehr gequält fühlen und vielleicht schon „alles“ ausprobiert haben. Ein hoher Leidensdruck und schwere Probleme in der frühen Kindheit führen viele Menschen in die Psychoanalyse.
Die Behandlungen finden vier Mal pro Woche statt.
Ich befinde mich in einem fortgeschrittenen Abschnitt der Psychoanalyse-Ausbildung bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Daher findet die Behandlung unter Supervision statt. Das heißt: Nach jeder vierten Sitzung stelle ich die Analyse einem erfahrenen Supervisor vor. Ich berichte in anonymisierter Form von unseren Stunden. Sie selbst bekommen davon direkt nichts mit. Für Sie besteht jedoch der Vorteil, dass die Therapie begleitet und bereichert wird.
Die Dauer der Psychoanalyse richtet sich nach Ihrem persönlichen Leiden. Gesetzliche Krankenkassen zahlen in der Regel für bis zu 300 Sitzungen, in manchen Fällen auch mehr. Manche Patienten führen die Analyse danach als Selbstzahler fort. Neben der Psychoanalyse wird es Ihnen möglich sein, Ihr Studium, Ihren Beruf und Ihr Privatleben wie gewohnt weiterzuführen. Obwohl die Psychoanalyse zeitaufwendig ist, gewinnen Sie möglicherweise mehr Kraft, sodass Sie Ihre Zeit sinnvoller nutzen können.
Eine Psychoanalyse zu machen, erscheint sehr ungewohnt, vielleicht sogar ein bisschen „verrückt“ oder unheimlich. Es ist etwas Besonderes – wohl in keiner anderen Therapie widmet sich der Therapeut seelisch einem anderen Menschen so sehr wie in der Psychoanalyse.
Beziehung kann krank machen – Beziehung kann heilen
Psychisches Leben hängt immer mit Beziehung zusammen. Zwar können wir uns in vielerlei Hinsicht auch alleine entwickeln, z.B. durch Meditation oder Reisen, jedoch lassen sich schwere psychische Probleme häufig nur mit größter Mühe aus eigener Kraft beheben. Um sich helfen zu können, ist oft das Erleben einer engen Beziehung sinnvoll, die in mancher Hinsicht der frühen Mutter-Kind-Beziehung ähnelt.
Die frühen Beziehungs- und Körpererfahrungen mit Mutter, Vater, Geschwistern oder fehlenden Geschwistern sind im täglichen psychischen Erleben immer noch aktiv. Dies zeigt sich in den verschiedensten Problemen mit anderen Menschen, aber auch in der schwierigen Beziehung zu sich selbst. Schwer aushaltbare Zustände und überwältigende Angst sind oft ein Zeichen früher traumatischer Erfahrungen. Diese Erfahrungen, an die es manchmal noch nicht einmal bewusste Erinnerungen gibt, können in der Psychoanalyse neu belebt und verarbeitet werden, dass sie auf eine gewisse Art angenommen werden können und das Leben nicht mehr so stark behindern. Die anfängliche Angst vor dem Psychoanalytiker spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Das Liegen auf der Couch ermöglicht eine ganz besondere Erfahrung. Verschiedene Reaktionen wie Entspannung, Anspannung, aber auch Gefühle der Ohnmacht oder Geborgenheit sind möglich. Viele frühtraumatisierte Patienten erleben das Zu-Zweit-Sein in einem Raum als gefährlich. Häufig melden sich Körper und Seele mit starken Beschwerden. Diese Beschwerden können in der Psychoanalyse als besonders bedrohlich erlebt werden. Gleichzeitig lässt sich auch der Schutz der Psychoanalyse spüren, sodass Ängste, Gedanken, Phantasien und Leiden zugelassen werden können, die sonst immer nur verdrängt wurden. Psychische und körperliche Beschwerden können so vergehen oder aber neu eingeordnet werden, sodass sie einen Sinn bekommen und weniger häufig als überwältigend erlebt werden.
Bei frühen traumatischen Erfahrungen spielt der Körper eine besondere Rolle. Er hängt mit Erinnerungen aus unserer vorsprachlichen Zeit zusammen. Daher empfehle ich, dass Sie sich neben der Psychoanalyse auch Körpererfahrungen ermöglichen, z.B. durch Yoga, Schwimmen, Thai-Chi, Qi-Gong, Musik oder ähnliches. Die körperlichen Erfahrungen können in der Psychoanalyse besprochen werden. In der Psychoanalyse selbst finden keine körperlichen Berührungen statt.